Aktiv für Arbeit im Stadtteil – arbeitsmarktpolitisches Netzwerkcoaching in städtischen Problemgebieten

In vielen Städten und Kommunen Deutschlands ist der Begriff des „Problemgebietes“ schon lange kein Fremdwort mehr. Gemeint sind dabei Stadtteile, die überdurchschnittlich stark durch Charakteristika wie Einkommensarmut, (Jugend-)arbeitslosigkeit und erschwerte Integrationsbedingungen gekennzeichnet sind und somit einen besonderen Förderungs- und Entwicklungsbedarf aufweisen.

Im Rahmen des Projektes „Soziale Stadt NRW“, welches seit 1993 den sozioökonomischen Veränderungen auf kleinräumiger Ebene Rechnung trägt, sollen Synergien im Stadtteil gebündelt werden, um die um sich greifende Segregation abzufedern und positive Entwicklungen dauerhaft mitzutragen. Das ESF-kofinanzierte Modellprojekt „Aktiv für Arbeit im Stadtteil“ fokussiert dabei insbesondere den arbeitsmarktpolitischen Förderbedarf nach individuell definierten Zielgruppen. Um durch den Aufbau und die Intensivierung von Personennetzwerken diesen strukturellen Benachteiligungen zu begegnen, wurde das Projekt des Netzwerkcoachings ins Leben gerufen.

Der eingesetzte Netzwerkcoach fungiert als Multiplikator vorhandener Strukturen und wirkt aktiv auf die Intensivierung der Beziehungen zwischen arbeitsmarktrelevanten Akteuren im Stadtteil ein. Die Rollen, die derjenige übernimmt, können mit den Begriffen des Initiators und des Moderators beschrieben werden. Einerseits gehört es zu den Aufgaben des Netzwerkcoaches, geeignete Maßnahmen zu veranlassen, um die Erreichbarkeit der Angebote für die Zielgruppen zu verbessern. Andererseits betreut er das Netzwerk und die aufgebauten Strukturen, um die Qualitätsentwicklung nachhaltig positiv zu gestalten.

Ziel des Projekts und Vorgehensweise

Das Ziel des Projektes ist herauszufinden, welche Ansätze bei den spezifischen Problemlagen besonders geeignet sind und ob sich Best-Practice-Beispiele zur strukturellen Handhabung von lokal vorhandenen arbeitsmarktpolitischen Ressourcen identifizieren lassen.

Die Evaluation des Modellprojektes, welches in 10 Stadtteilen in NRW Anwendung findet, wird dabei extern evaluiert, indem Ausgangslage und Fortschritt des Projektes in jedem Stadtteil anhand quantitativer wie qualitativer Methoden untersucht werden. Mithilfe einer Fallstudienbetrachtung kann ebenfalls ein Überblick über die Ausgestaltung der Projektarbeit im Vergleich gegeben werden, woran sich eine konklusive Evaluation des Gesamtprojekts anschließt. Die fachliche Begleitung sowie das Monitoring des Projektes obliegen der G.I.B., das Helex Institut übernimmt in diesem Rahmen die wissenschaftliche Begleitung der Evaluation.

Laufzeit und Förderung

Das Projekt wird im Rahmen der ESF-kofinanzierten Landesarbeitspolitik gefördert und umfasst eine Laufzeit
von 24 Monaten bis Ende 2014.

Laufzeit:
Laufend bis 12/2014

Förderung:
Das Projekt wird im Rahmen der ESF-kofinanzierten Landesarbeitspolitik gefördert.

Auftraggeber:
Gesellschaft für innovative Beschäftigungsförderung mbH

Projektverantwortung:
Gernot Mühge

Projektmitarbeit:
Kathrin Filipiak

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