Vergütung von Agilität Entgeltsysteme zwischen Stabilität und Dynamik

Im Zuge weitreichender Transformationsprozesse entwickeln sich neue Formen von Arbeit und Beschäftigung. Eine davon ist die Verbreitung agiler Arbeitsstrukturen, die eng mit der zunehmenden Transformation der Arbeitswelt verknüpft ist. Agile Arbeitsweisen verändern Arbeitsbedingungen und sind damit Aushandlungsgegenstand tariflicher wie betrieblicher Gestaltungsprozesse (Meine et. al. 2014).

Nicht nur in tarifungebundenen Unternehmen mit agilem Mindset werden aktuell diverse Vergütungskonzepte erprobt, auch in Kontexten der verfassten Mitbestimmung und tariflicher Regelwerke werden zunehmend Entgeltsysteme auf betrieblicher Ebene entwickelt, um agile Arbeitsformen in Unternehmen vergütungstechnisch zu begleiten und Verteilungsfragen auszuhandeln. Wie wird Agilität im Allgemeinen und im Kontext bestehender tariflicher Regelungen vergütet und welche Herausforderungen ergeben sich dabei? 

Das Forschungsprojekt nimmt die Einführung von Agilität in Unternehmen in den Blick und beleuchtet den Zusammenhang von agilen wie flexiblen Arbeitssystemen und Entgeltfindung im Betrieb. Das Projekt untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen Agilität (hochflexibler Arbeitsformen) und der Umgestaltung von Entgeltsystemen im Unternehmen besteht und – sofern ein Zusammenhang nachgewiesen werden kann – wie Agilität vergütet wird, bzw. wie Entgeltssysteme gestaltet werden, um sowohl dem Anspruch an Flexibilität und Dynamik zu genügen als auch dem Anspruch an Stabilität und Ordnung gerecht zu werden. 

Ziel des Projektes 

Das Forschungsprojekt verfolgt das übergeordnete Ziel Lösungen und Gestaltungsmöglichkeiten für die Entwicklung von Entgeltsystemen in agilen Arbeitsformen zu finden und in ihren Auswirkungen auf der betrieblichen Ebene zu untersuchen. Dabei wird die Anwendung von Tarifverträgen im Kontext agiler Arbeitsweisen berücksichtigt. Im Schwerpunkt fokussiert das vorgeschlagene Projekt Entlohnungsgrundsätze und Entlohnungsmethoden, die die Grundentgelt- und die Leistungsentgeltfindung regeln. Dabei geht es sowohl um die Erörterung, ob und wie bisherige Entgeltlogiken auf agile Arbeitsweisen angewendet werden können, die sich in wesentlichen Teilen (Hierarchie, Steuerung, Flexibilität etc.) von bisherigen Arbeitsformen unterscheiden. Das beantragte Projektvorhaben liefert Erkenntnisse darüber, wie sich Entgeltsysteme unter Bedingungen der Transformation auf der betrieblichen Ebene verändern und wie sich neue Formen entstehender Arbeitsorganisation durch Regelwerke zur Vergütung abbilden lassen.

Laufzeit:
09/2023 bis 12/2025 

Förderung:
Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf 

Projektverantwortung:
Dr. Claudia Niewerth 

Projektmitarbeit:
Julia Massolle Riema Repp  


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